Haftbefehl und Durchsuchungsbeschlüsse gegen mutmaßliche Mitglieder der „Deutschen Jugend voran“ vollstreckt

  • veröffentlicht am 30.09.2025 10:09 Uhr
  • Polizeibericht

Polizeimeldung vom 30.09.2025

bundeslandübergreifend

Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin

Nr. 2225
Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Berlin vollstreckten heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin acht Durchsuchungsbeschlüsse bei mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppierung „Deutsche Jugend voran“ wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung. Ein 18-Jähriger wurde zudem aufgrund eines gegen ihn vorliegenden Haftbefehls festgenommen. Die fünf beschuldigten Männer im Alter von 18, 19 und 20 Jahren und die drei beschuldigten Frauen im Alter von 17, 19 und 22 Jahren sind verdächtig, am späten Abend des 10. August 2025 als Teil einer Gruppe am Ostkreuz zwei Journalisten (23 und 25 Jahre alt) angegriffen zu haben, die deren Ankunft von einer Gegendemonstration gegen den CSD in Bautzen dokumentieren wollten. Dazu sollen sie – teils vermummt – auf die Zeugen zugelaufen sein, diese umzingelt und einem der Zeugen die Kamera aus der Hand geschlagen haben. Anschließend sollen sie sie mehrfach gestoßen, geschlagen und getreten haben.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen in Marzahn, Hellersdorf und Kaulsdorf sowie in Heckelberg-Brunow, Erkner und Bernau (Brandenburg) und Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), an denen 90 Einsatzkräfte beteiligt waren, konnten Mobiltelefone, Datenträger und Tatbekleidung sichergestellt werden, die nun in Hinblick auf Videoaufnahmen vom Tatgeschehen und die Beteiligung weiterer, noch unbekannter Personen ausgewertet werden.
Der in Marzahn festgenommene 18-Jährige soll noch heute einem Ermittlungsrichter zur Verkündung und Invollzugsetzung des Haftbefehls vorgeführt werden. Ihm werden neben der Beteiligung an der Tat am 10. August 2025 noch drei weitere Taten aus dem Jahr 2024 vorgeworfen, weshalb sich der Haftbefehl auf den Haftgrund der Wiederholungsgefahr stützt: Er soll am 13. September 2024 mit anderen in der Mehrower Allee einen damals 41-jährigen Mann wegen Tragens eines „Antifa“-T-Shirts attackiert haben, am 20. September 2024 einen anderen vermeintlich politisch andersdenkenden Mann im Alter von 19 Jahren und am 19. Oktober 2024 in der S-Bahn Linie 7 einen 30-jährigen Mann wegen seiner Jacke mit der Aufschrift „Antifaschistische Aktion“ angegriffen und verletzt haben.

Polizeimeldung Nr. 1972 vom 11. August 2025: Personen auf Bahnsteig angegriffen
In der vergangenen Nacht soll eine Gruppe zwei Personen auf einem Bahnsteig in Friedrichshain angegriffen haben. Nach derzeitigem Kenntnisstand stiegen eine 22-Jährige und ein 25-Jähriger, die mutmaßlich der linken Szene zugehörig sind, gegen 23:20 Uhr aus einem Zug am Bahnhof Ostkreuz aus. Eine zwölfköpfige Gruppe, mutmaßlich der rechten Szene zugehörig, soll die beiden auf dem Bahnsteig bedrängt und geschlagen und dann auf die Frau und den Mann eingetreten haben. Polizeieinsatzkräfte nahmen die zwölf Personen fest und deren Personalien auf. Es handelte sich dabei um acht Männer und vier Frauen im Alter von 17 bis 46 Jahren. Nach den polizeilichen Maßnahmen kamen sie wieder auf freien Fuß. Eine ärztliche Behandlung wollten die Angegriffenen zunächst nicht in Anspruch nehmen. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs übernommen.

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin Nr. 1898 vom 23. Juli 2025: Durchsuchungen wegen Verdachts räuberischer Erpressungen politisch Andersdenkender
Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Berlin durchsuchten heute Morgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft drei Wohnanschriften und eine Person in Berlin. Zeitgleich wurde durch Polizeikräfte in Mecklenburg-Vorpommern im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin eine Durchsuchung in Wismar umgesetzt. Die Ermittlungen in den insgesamt fünf Verfahren richten sich gegen fünf Männer im Alter von 17, 21 und drei mal 26 Jahren wegen des Verdachts gemeinschaftlicher räuberischer Erpressungen, gefährlicher Körperverletzungen und Verbreitens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Am 13. September 2024 gegen 21:40 Uhr sollen der 17-Jährige aus Marzahn, der 21-Jährige aus Neu-Hohenschönhausen und ein 26-Jähriger gemeinsam mit weiteren Personen in der Mehrower Allee einen Mann wegen dessen, durch sein T-Shirt mit „Antifa“-Emblem verdeutlichter, gegensätzlicher politischer Einstellung attackiert und ihm das T-Shirt schließlich vom Leib gerissen haben. Einer der Männer soll ihm dazu zwei Schläge gegen die linke Schläfe versetzt, ein anderer ihn mit dem Begriff „Schwuchtel“ beleidigt haben. Die beiden weiteren, 26 Jahre alten Männer sollen am 19. Oktober 2024 gegen 21:45 Uhr in der S-Bahn der Linie S2 zwischen den Stationen Friedrichsfelde Ost und Lichtenberg Teil einer Personengruppe gewesen sein, deren Mitglieder sich während der Fahrt mit mitgebrachten Tüchern vermummten und die in der Bahn befindlichen Kameras verklebten. Sie sollen dann einen Zeugen aufgefordert haben, seine Jacke herauszugeben. Mit Schlägen ins Gesicht sollen sie den Mann verletzt und ihrer Forderung auf diese Weise und durch Zerren an der Jacke Nachdruck verliehen haben. Zwei Zeugen gelang es, sich schützend vor den Angegriffenen zu stellen, so dass die Gruppe die S-Bahn am Bahnhof Lichtenberg verließ.

Der 17-Jährige, an dessen Aufenthaltsanschrift in Marzahn durchsucht wurde, ist außerdem einer räuberischen Erpressung verdächtig, da er am frühen Morgen des 4. Mai 2025 vor dem Hauptbahnhof einem Mann ins Gesicht geschlagen haben soll, um diesen so dazu zu bringen, ihm seinen Fanschal des Vereins „Dynamo Dresden“ zu überlassen. Der 17-Jährige und der 21-Jährige sind zudem des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verdächtig: Der 17-Jährige soll am 7. Januar 2025 auf seinem Instagram-Account ein Foto von sich und einem bislang Unbekannten veröffentlicht haben, auf dem er den sogenannten „Hitlergruß“ zeigte. Der 21-Jährige soll am 4. Januar 2025 über seinen Instagram-Account ein Foto von zwei Personen veröffentlicht haben, auf dem der Kopf einer der Personen mit einem Totenkopf der SS-Division verdeckt war. Die Durchsuchungen führten zur Sicherstellung von Beweismitteln, unter anderem Kleidungsstücken, Datenträgern und den Mobiltelefonen der Beschuldigten. Letztere werden nun im Laufe der weiterhin andauernden Ermittlungen ausgewertet werden. Festnahmen erfolgten nicht.

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