Nr. 1057
Gestern Vormittag flüchtete ein Mann, der mit einem Pkw im Ortsteil Westend unterwegs gewesen war, vor der Polizei bis nach Potsdam. Er konnte schließlich in Wannsee durch Einsatzkräfte festgenommen werden. Gegen 10.40 Uhr wurden Kräfte einer Verkehrshundertschaft im Rahmen einer Verkehrskontrolle auf der Heerstraße auf ein Auto aufmerksam und entschlossen sich zur verkehrsrechtlichen Überprüfung. Der 27-Jährige kam der Halteaufforderung der Einsatzkräfte jedoch nicht nach, beschleunigte und flüchtete über die Havelchaussee, den Kronprinzessinnenweg, die Königstraße und die Glienicker Brücke nach Potsdam. Bei der Flucht missachtete er eine rote Ampel, befuhr zweimal einen Gehweg sowie die Gegenfahrbahn. In Potsdam beobachtete ein Zeuge, wie der Flüchtende eine gefüllte Socke aus dem Wagen geworfen haben soll. Anschließend flüchtete der Tatverdächtige nach Berlin zurück. Nach einem Verkehrsunfall mit einem Funkwagen auf der Königstraße stellten Einsatzkräfte
den 27-Jährigen und nahmen ihn fest. Dabei leistete er Widerstand, durch den zwei Polizeibeamte Hautabschürfungen erlitten, jedoch im Dienst verblieben. Drei Polizeibeamte, die nach dem Verkehrsunfall noch unter dem Eindruck des Geschehens standen, konnten ihren Dienst nicht mehr fortsetzen. Einsatzkräfte der Polizei Brandenburg stellten die durch den Tatverdächtigen in Potsdam weggeworfene Socke sicher. In dieser befanden sich acht Mikroreagenzgefäße mit augenscheinlichem Betäubungsmittel. Bei der Durchsuchung des Tatverdächtigen fanden Einsatzkräfte zudem Bargeld in hohem dreistelligen Bereich. Darüber hinaus ordnete die Staatsanwaltschaft Berlin die Durchsuchung der Wohnung und des genutzten Fahrzeuges des Tatverdächtigen an. Während die Wohnungsdurchsuchung erfolglos verlief, stellten die Einsatzkräfte unter anderem ein Mobiltelefon, ein großes Küchenmesser sowie einen Teleskopschlagstock im Fluchtwagen fest. Neben dem Bargeld, den augenscheinlichen
Betäubungsmitteln und dem Mobiltelefon wurde auf staatsanwaltschaftliche Anordnung auch das Auto beschlagnahmt. Einsatzkräfte brachten den Tatverdächtigen zum Zwecke einer erkennungsdienstlichen Behandlung sowie einer Blutentnahme in einen Polizeigewahrsam, aus dem er später entlassen wurde. Der mutmaßliche Betäubungsmittelhändler muss sich nun wegen des Verdachts des Fahrens unter berauschenden Mitteln, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln sowie des Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Ein Fachkommissariat der Polizeidirektion 2 (West), der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 4 (Süd) und das Kommissariat des örtlich zuständigen Polizeiabschnittes haben die Ermittlungen übernommen.