Durchsuchungen wegen Kinderpornografieverdachts und mutmaßlichem Cybergrooming

  • veröffentlicht am 21.11.2024 13:11 Uhr
  • Polizeibericht
Durchsuchungen wegen Kinderpornografieverdachts und mutmaßlichem Cybergrooming
automatisch erstelltes Symbolbild des Polizeiberichts

Polizeimeldung vom 21.11.2024

berlinweit

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin

Nr. 2387
Polizeieinsatzkräfte durchsuchten heute früh im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin stadtweit mit rund 40 Einsatzkräften zwölf Wohnanschriften in Berlin wegen des Verdachts der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes kinder- und jugendpornografischer Inhalte sowie wegen der Vorbereitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind. Insgesamt wurden unter Federführung des Landeskriminalamts Berlin zwölf Durchsuchungsbeschlüsse bei zwölf Beschuldigten vollstreckt.

Durch die Bündelung der Maßnahmen soll auch ein deutliches und öffentlich wahrnehmbares Zeichen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen gesetzt werden.

Die zwölf Beschuldigten, an deren Wohnanschriften in Berlin durchsucht wurde, sind zwischen 17 und 63 Jahre alt.

Neun erwachsene Beschuldigte sollen für den Upload der Bild- und Videodateien, auf denen der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen dokumentiert ist, unterschiedliche Internetanbieter wie „KIK“, „WhatsApp“, „Knuddels“, „Skype“, „Discord“ genutzt haben.

Ein Beschuldigter im Alter von 35 Jahren wird verdächtigt, am 2. Mai 2024 über die Internetplattform „Reality“ Kontakt zu einem erwachsenen Mann aufgenommen zu haben, welcher sich auf der Plattform als Kind ausgab, und dann versucht zu haben das vermeintliche Kind zu sexuellen Handlungen zu überreden.

Ein 48-Jähriger wird verdächtigt, im Mai 2024 versucht zu haben, über die Plattform Facebook ein Treffen mit sexuellem Kontext mit einem erwachsenen Mann zu arrangieren, welcher sich ebenfalls als Kind auf der Plattform ausgab. Zudem soll der 48-Jährige dem vermeintlichen Kind ein Bild mit sexuellem Inhalt übersandt haben. Der Kontakt soll abgebrochen sein, bevor es zu einem Treffen kam.

Die Durchsuchungen erfolgten in den Berliner Ortsteilen Buch, Charlottenburg, Fennpfuhl, Kaulsdorf, Lichterfelde, Märkisches Viertel, Marzahn, Neu-Hohenschönhausen, Neukölln, Prenzlauer Berg, Wedding und Weißensee.

Bei den Durchsuchungen wurden fünf Computer, 13 Tablet-Computer, 13 Notebooks, 24 Mobiltelefone und zahlreiche weitere Datenträger aufgefunden und beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen sowie die Auswertung der beschlagnahmten Gegenstände dauern an.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie von 2022 zu 2023 erneut gestiegen. Die eingehenden Hinweise der Organisation National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) machen derzeit einen Großteil der polizeilichen Ermittlungen aus. 2015 wurden beim BKA etwa 14.500 solcher Fälle aus den USA gemeldet, 2023 waren es 179.000 Fälle – im Vorjahresvergleich gab es demnach einen Anstieg um ca. 32 % (2022: 136.500 Fälle).

Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsbereich seit Jahren kontinuierlich auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2022 lag sie bei rund 80 % und im Jahr 2023 sogar bei rund 90%. Zum einen beinhalten die eingehenden NCMEC-Meldungen häufig detaillierte Hinweise auf eine tatverdächtige Person, zum anderen ermöglichen technische Weiterentwicklungen eine vermehrte Aufklärung der Straftaten. In vielen Fällen handelt es sich bei dem von NCMEC übermittelten Beweismaterial um einzelne Fotos oder Videos, die insbesondere durch Jugendliche oder Kinder unbedacht versendet werden. So stieg der Anteil an Minderjährigen in den letzten Jahren an, die aus eigener Motivation Bilder und Videos von sich erstellen und (ggf. unbeabsichtigt) verbreiten.

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