Gemeinsame Meldung Polizei Berlin und Berliner Krisendienst
Nr. 2595
Die Polizei Berlin hat heute eine neue Kooperationsvereinbarung mit den sechs Trägern des Berliner Krisendienstes (BKD) unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, Polizeibeamtinnen und -beamte während herausfordernden Einsätzen noch enger mit der psychosozialen Krisenhilfe zu verknüpfen und damit Menschen in akuten Ausnahmesituationen noch effizienter und professioneller unterstützen zu können.
Ein zentraler Schwerpunkt der Kooperation liegt auf der Einbindung des Berliner Krisendienstes in Aus- und Fortbildungsseminare bei der Polizei Berlin. Polizeibeschäftigte sollen im Rahmen der Lehrgänge mit Unterstützung des Krisendienstes noch intensiver mit den vorhandenen Hilfsangeboten im Umgang mit psychischen Ausnahmelagen, Suizidalität und komplexen Konfliktsituationen vertraut gemacht werden. Ziel ist es, in polizeilichen Einsätzen und bei entsprechendem Bedarf frühzeitig ein qualifiziertes Kriseninterventionsangebot einzubinden. Durch das gemeinsame Vorgehen und den Wissensaustausch kann geschultes Personal schneller hinzugezogen werden, um Menschen in psychischen Krisen und Ausnahmesituationen deeskalierend, unterstützend und professionell zur Seite zu stehen und somit die Situation für sie sowie ihre Angehörigen, Freunde und Freundinnen, Nachbarn und Nachbarinnen und anderen mittelbar Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Die Angebote orientieren sich am
Einzelfall und reichen von der Aushändigung von Flyern über die telefonische Beratung bis hin zur Durchführung gemeinsamer Einsätze.
Die bereits am 8. April 2011 zwischen dem Polizeipräsidenten in Berlin und dem Berliner Krisendienst geschlossene Kooperationsvereinbarung wurde nun überarbeitet und erneuert.
Im Zuge der Neufassung wurden unter anderem medizinische Fachbegriffe, strukturelle Anpassungen beim Berliner Krisendienst und der Polizei Berlin sowie gesetzliche Anpassungen aktualisiert beziehungsweise aufgenommen.
Die Präsidentin der Polizei Berlin, Dr. Barbara Slowik Meisel, begrüßte hierzu Vertreterinnen und Vertreter der sechs Träger des Berliner Krisendienstes – Friedrich Kiesinger für die Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH, Dr. Daniela Ringkamp für den Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V., Susanne Frerichs für den Kontakt- und Begegnungsstätte (KBS) e. V., Petra Faack für den Krisen- und Beratungsdienst (KUB) e. V., Cornelia Praetorius für die Neuhland Hilfe in Krisen gGmbH und Christina Gloth für die Platane 19 gGmbH im Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke zur gemeinsamen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
Dr. Barbara Slowik Meisel: „Menschen in seelischen Notlagen brauchen nicht nur Polizei, sondern auch professionelle Krisenhilfe an ihrer Seite. Mit der neuen Vereinbarung rücken wir als starke Partner noch enger zusammen, um sie in ihren schwersten Momenten nicht allein zu lassen.“
Christina Gloth, Geschäftsführerin Platane19 gGmbH, einer der sechs Träger des Berliner Krisendienstes: „Aus Erfahrung wissen wir, dass Menschen in psychosozialen Krisen schnelle und fachgerechte Hilfe benötigen. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass die Polizei Berlin Betroffene an uns verweist und ihnen damit Wege zu professioneller Unterstützung ebnet.“