Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 2584
Die Polizei Berlin bittet um Mithilfe bei der Aufklärung des mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Angriffs auf Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der anschließenden Widerstandshandlungen gegen Polizeikräfte am Samstag, den 14. Dezember 2024, an einer Bushaltestelle in der Lankwitzer Straße in Lichterfelde.
Die Ermittlerinnen und Ermittler fragen:
- Wer war kurz vor, während oder unmittelbar nach dem Angriff am Tatort, hat Handyaufnahmen gemacht und kann diese der Polizei zur Verfügung stellen?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben?
Hinweise nimmt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin unter der Telefonnummer (030) 4664-953227 (zu Bürodienstzeiten) bzw. (030) 4664-953250 (außerhalb von Bürodienstzeiten) oder per E-Mail an LKA532@polizei.berlin.de entgegen. Videodateien können über das Hinweisportal der Polizei Berlin über den folgenden Link hochgeladen werden: be.hinweisportal.de/. Auch über die Internetwache der Polizei Berlin oder jede andere Polizeidienststelle können jederzeit Hinweise übermittelt werden.
Erstmeldung Nr. 2572 vom 15. Dezember 2024: Festnahmen nach Angriffen auf SPD-Mitglieder
Wegen einer mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Attacke auf Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und anschließender massiver Widerstandshandlungen gegen einschreitende Polizeibedienstete wurden gestern Nachmittag vier junge Männer im Alter von 16, 18 und zwei Mal 19 Jahren festgenommen.
Gegen Mittag sollen die vier Tatverdächtigen, die mutmaßlich der rechtsextremen Szene zugeordnet werden, angereist sein, um bei geplanten Demonstrationen in körperliche Auseinandersetzungen mit „Linken“ einzutreten. An einer Bushaltestelle in der Lankwitzer Straße in Lichterfelde sollen sie bereits zufällig auf SPD-Mitglieder an einem Informationsstand getroffen sein. Beim Besteigen eines Busses sollen zwei der Beschuldigten – im Einvernehmen mit den beiden anderen – zunächst die Mützen von zwei SPD-Mitgliedern demonstrativ auf den Boden geworfen, dann beide unter anderem als „linke Zecken“ beleidigt und diese körperlich attackiert haben. Beide sollen daraufhin zu Boden gegangen sein. Auf einen von ihnen sollen die Angreifer weiterhin eingeschlagen und auch mehrfach mit sogenannten „Springerstiefeln“ massiv gegen dessen Kopf und Rumpf getreten haben.
Die Angriffe konnten nach Einschreiten von zwei unmittelbar vor Ort befindlichen Polizeibeamten nur durch Hinzuziehung weiterer Einsatzkräfte unterbunden werden.
Einer der Polizeibeamten wurde durch einen Tatverdächtigen zunächst rassistisch beleidigt und dann mit einer Glasscherbe im Gesicht verletzt, ein anderer erlitt eine Fraktur an der Mittelhand. Beide Beamte sowie das verletzte SPD-Mitglied wurden ins Krankenhaus gebracht, konnten nach ambulanter Behandlung aber wieder entlassen werden.
Die Ermittlungen haben der Polizeiliche Staatsschutz der Polizei Berlin und die Staatsanwaltschaft Berlin übernommen. Die vier Tatverdächtigen wurden festgenommen, bezüglich aller wurden durch die Staatsanwaltschaft Anträge auf Erlass von Untersuchungshaftbefehlen wegen Wiederholungsgefahr gestellt. Eingeordnet werden die Taten als zwei Fälle der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung, in einem Fall in Tateinheit mit tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte in besonders schwerem Fall.