Festnahme eines zweiten Polizisten wegen Raubverdachts bei angeblicher Personenkontrolle

  • veröffentlicht am 06.05.2024 15:05 Uhr
  • Polizeibericht
Festnahme eines zweiten Polizisten wegen Raubverdachts bei angeblicher Personenkontrolle
automatisch erstelltes Symbolbild des Polizeiberichts

Polizeimeldung vom 06.05.2024

Neukölln

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin

Nr. 0931
Gegen einen 45 Jahre alten Polizeioberkommissar wurde heute ein bereits zuvor erwirkter Haftbefehl wegen des Verdachts des Raubes vollstreckt. Der Mann ist verdächtig, mittäterschaftlich mit einem bereits im August 2023 verhafteten, mittlerweile allerdings vom Vollzug der Untersuchungshaft verschonten Polizeibeamten, nach seinem Dienst und unter Verwendung des zivilen Dienstautos einen Einsatz vorgetäuscht zu haben. So sollen die beiden Beschuldigten bei einer angeblichen Personenkontrolle einen damals 62-jährigen Autofahrer auf der Stadtautobahn in Höhe des Messedamms mittels Sondersignalen und Polizeikelle herausgewunken und zum Stehen gebracht haben. Aus seinem Auto sollen sie dann mehr als 57.000 Euro Bargeld und zwei Mobiltelefone mitgenommen haben.
Der Tatverdacht gegen den nun festgenommenen Beschuldigten ergibt sich insbesondere aus einem vorliegenden DNA-Gutachten. Zudem soll der hoch verschuldete Beschuldigte seiner Ehefrau noch vor der Tat angekündigt haben, in Kürze zu größeren Mengen Bargeld zu kommen.
Woher die Beschuldigten wussten, dass der Geschädigte dieses Bargeld mit sich führen würde, ist nach wie vor unklar.
Dem festgenommenen Beschuldigten wurde bereits nach in dieser Sache durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen am 3. September 2023 das Verbot der Weiterführung der Dienstgeschäfte ausgesprochen.
Die Ermittlungen dauern an.

Erstmeldung Nr. 1434 vom 15. August 2023: Verhaftung eines Polizeibeamten wegen Raubes
Gegen einen 48 Jahre alten Polizeihauptkommissar wurden gestern Durchsuchungsbeschlüsse und ein Haftbefehl vollstreckt. Dem Mann wird vorgeworfen, nach seinem Dienst und unter Verwendung des zivilen Dienstautos seiner Direktion gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter einen 62-jährigen Autofahrer um Bargeld und Mobiltelefone beraubt zu haben.

Am 19. Juli 2023 soll der Polizeibeamte gegen 23.15 Uhr auf der Stadtautobahn in Höhe des Messedamms den Geschädigten mittels Sondersignalen und Polizeikelle herausgewinkt und zum Stehen gebracht haben. Seine dienstliche Ausrüstung soll er dabei einschließlich seiner Dienstwaffe im Holster getragen haben. Bei dem Opfer soll angesichts dieser Umstände – wie geplant – der Eindruck erweckt worden sein, dass es sich um eine ordnungsgemäße polizeiliche Maßnahme handele.

Im Rahmen dieser angeblichen Personenkontrolle sollen der Beschuldigte und der Mittäter den Mann dann mit Handschellen gefesselt und in das Polizeifahrzeug gebracht haben. Dann sollen sie aus dessen Auto mehr als 57.000 Euro Bargeld und zwei Mobiltelefone mitgenommen haben. Nach Abschluss der angeblichen Maßnahmen soll der Polizeihauptkommissar dem mutmaßlichen Opfer sogar noch ein polizeiliches Sicherstellungsprotokoll ausgehändigt haben – auf dem das beschlagnahmte Geld aber nicht verzeichnet war.

Die richterlich angeordnete Durchsuchung seiner Wohnung und der von ihm genutzten Diensträume führte zum Auffinden von Beweismitteln und den verwendeten dienstlichen Ausrüstungsgegenständen. Der Haftbefehl wurde noch gestern durch einen Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten verkündet, aber dessen Vollstreckung außer Vollzug gesetzt. Die Ermittlungen des für Amtsdelikte zuständigen Fachkommissariats dauern an.
Dem Polizeibeamten wurde die weitere Dienstverrichtung mit sofortiger Wirkung und bis auf Weiteres verboten.

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