Berlin/Brandenburg
Gemeinsame Meldung Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin
Nr. 0467
Ein 32 Jahre alter Mann, der gemeinsam mit einem mittlerweile verstorbenen mutmaßlichen Mittäter am S-Bahnhof Neukölln durch Beamte der Bundespolizei mit einer großen Menge Sprengstoff festgestellt wurde, konnte heute festgenommen und wird im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt werden.
Am 30. Oktober 2024 hatte sich ein Mann am S-Bahnhof Neukölln einer Personenkontrolle entzogen und bei der Flucht mit seinem Begleiter – dem nun Festgenommenen – einen Stoffbeutel zurückgelassen. In diesem befand sich eine große Menge Sprengstoff, die die beiden Männer mutmaßlich zum Sprengen von Geldautomaten einsetzen wollten.
Der Besitzer des Beutels ist mittlerweile verstorben: Er sprengte sich beim Hantieren mit einem Sprengsatz in einem Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Lohne am 24. November 2024 wohl selbst in die Luft.
Der nun festgenommene Mann soll auch damals vor Ort gewesen sein, konnte sich aber noch rechtzeitig in Sicherheit bringen und fliehen. Seine Festnahme erfolgte heute Morgen gegen 8 Uhr im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durch Zielfahnder des Landeskriminalamts der Polizei Berlin am Flughafen Berlin Brandenburg aufgrund eines gegen ihn zwischenzeitlich schon erwirkten Haftbefehls wegen des Verdachts des Vorbereitens einer Sprengstoffexplosion. Der Festnahme waren intensive Ermittlungen des für Sprengstoffdelikte zuständigen Dezernats des Landeskriminalamts vorausgegangen.
Der Beschuldigte leistete bei der Festnahme keinen Widerstand, zum Tatvorwurf hat er sich noch nicht geäußert. Die Ermittlungen dauern an.
Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin vom 6. Dezember 2024: Tatverdächtiger Sprengstoffbeutelbesitzer möglicherweise verstorben
Ein 34 Jahre alter Mann, der am 30. Oktober 2024 im S-Bahnhof Neukölln einen Beutel mit Sprengstoff bei sich geführt haben soll, könnte mittlerweile verstorben sein. Sollte sich diese Annahme durch das noch ausstehende DNA-Gutachten bestätigen, würde das Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft Berlin zeitnah eingestellt.
In der Nacht vom 23. auf den 24. November gegen 2.15 Uhr kam es aus bisher nicht genau bekannten Gründen in einem Mehrparteienhaus im niedersächsischen Lohne zu einer Explosion und einem anschließenden Brand, durch den mindestens drei Bewohner des Gebäudes Rauchgasvergiftungen erlitten. In der Wohnung, in der es zur Explosion kam, wurde ein bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Leichnam aufgefunden.
Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass es sich bei dem Verstorbenen um den 34-Jährigen han-delt. Das Ergebnis der zur eindeutigen Identifizierung veranlassten DNA-Begutachtung liegt noch nicht vor. Die Ermittlungen zu der Brand- und Explosionsursache führt die Staatsanwaltschaft Oldenburg.
Die Fahndung nach dem mitbeschuldigten Begleiter des Beschuldigten dauert an.
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Erstmeldung Nr. 2202 vom 31. Oktober 2024: Der Polizeikontrolle entzogen – Mann führte Sprengstoff mit sich
In der Absicht, einen Mann am S-Bahnhof Neukölln verdachtsunabhängig zu überprüfen, traten Einsatzkräfte der Bundespolizei gestern Nachmittag an diesen heran. Während der gegen 15.30 Uhr stattgefundenen Kontrolle gelang es dem Unbekannten, sich der Maßnahme zu entziehen. Die Streife versuchte, den Mann festzuhalten und griff dabei einen Stoffbeutel, den er mit sich führte. Dieser konnte sich aus dem Griff lösen, ließ den Beutel fallen und flüchtete über die Gleise in Richtung Lahnstraße. In diesem befand sich unter anderem ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen, dessen Inhalt durch den herangezogenen Entschärfungsdienst der Bundespolizei wenig später als Sprengstoff identifiziert werden konnte. In der Konsequenz sperrten ebenfalls zum Ort alarmierte Einsatzkräfte der Polizei Berlin eine für die kontrollierte Sprengung vorgesehene Grünanlage der Thomashöhe ab. Kräfte der Feuerwehr Berlin hoben ein Erdloch aus. Gegen 19.50 Uhr erfolgte dann die gezielte
Detonation durch den Entschärfungsdienst der Bundespolizei. Verletzt wurde dabei niemand. Auch Anwohnende waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Warum der Mann Sprengstoff bei sich trug, ist bislang unklar. Die noch andauernden Ermittlungen – insbesondere die Fahndungsmaßnahmen zur Namhaftmachung und Ergreifung des geflüchteten Mannes mit der Auswertung von Videoaufnahmen – dauern an. Sie wurden von einem für Sprengstoffdelikte zuständigen Dezernat des Landeskriminalamts der Polizei Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin übernommen.