Erweiterung des Untersuchungshaftbefehls gegen Palliativmediziner

  • veröffentlicht am 28.11.2024 11:11 Uhr
  • Polizeibericht

Polizeimeldung vom 28.11.2024

berlinweit

Nr. 2443
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten den bereits bestehenden Untersuchungshaftbefehl gegen einen mittlerweile vierzig Jahre alten Palliativmediziner erweitert.
Der Beschuldigte befindet sich seit dem 6. August 2024 in Untersuchungshaft, da er zwischen dem 11. Juni und dem 24. Juli dieses Jahres vier in der Betreuung seines Arbeitgebers, eines Pflegedienstes, stehende Patientinnen getötet und anschließend in deren Wohnungen Feuer gelegt haben soll, um diese Tötungen zu verdecken.
Diese mutmaßlichen Tötungen wertet die Staatsanwaltschaft nun aufgrund zwischenzeitlich erlangter Erkenntnisse nicht mehr als Totschlag, sondern als Mord. Denn der Beschuldigte soll kein über die Tötung der Personen hinausgehendes Motiv gehabt haben. Ein derartiges mutmaßliches Fehlen eines in der Person des Opfers oder der Tötungssituation liegenden Tatanlasses und eines über das Interesse am Tötungsakt hinausgehenden Tatzwecks erfülle das Mordmerkmal der „Mordlust“.
Darüber hinaus führten die Auswertungen von Patientenunterlagen und gerichtsmedizinische Untersuchungen Verstorbener, davon zwei nach zwischenzeitiger Exhumierung, zu dem Verdacht weiterer durch den Beschuldigten begangener Morde:
Am 24. Juni 2022 soll der Beschuldigte einer 70-jährigen Patientin in deren Wohnung in der Götzstraße in Tempelhof ein Gemisch verschiedener Medikamente verabreicht und sie getötet haben. Auch hier soll er anschließend ein Feuer gelegt haben, um seine Tat zu verdecken. Das Übergreifen der Flammen auf das restliche Gebäude konnte durch die von einem Nachbarn gerufene Feuerwehr verhindert werden.
Am 29. Januar 2024 soll der Beschuldigte einem 70-jährigen Mann in dessen Wohnung in der Dieselstraße in Neukölln ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente ohne medizinische Indikation hierfür verabreicht haben, um den Mann zu töten.
Außerdem steht er im Verdacht, am 4. April 2024 einer 61 Jahre alten Frau in deren Wohnung in der Ebersstraße in Schöneberg ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente ohne medizinische Indikation verabreicht und die Frau so getötet zu haben.
Am 29. April 2024 soll er einen 83 Jahre alten Mann in dessen Zimmer im Hospiz der DRK-Kliniken Köpenick mittels eines Medikamentengemischs getötet haben.
Die Ermittlungen werden durch eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe im Morddezernat des Landeskriminalamts Berlin und der Staatsanwaltschaft Berlin geführt und dauern an.

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin Nr. 1626 vom 7. August 2024: Palliativarzt wegen Totschlags- und Brandstiftungsverdacht in Untersuchungshaft
Ein 39 Jahre alter Arzt, der im Palliativteam eines Pflegedienstes tätig gewesen sein soll, befindet sich seit gestern aufgrund eines durch die Staatsanwaltschaft Berlin erwirkten Haftbefehls wegen des Vorwurfs des Totschlags in vier Fällen, einem Fall der vollendeten und drei Fällen der versuchten besonders schweren Brandstiftung in Untersuchungshaft.
Der Beschuldigte ist verdächtig, zwischen dem 11. Juni und dem 24. Juli vier in der Betreuung des Pflegedienstes stehende Patientinnen auf bislang noch unbekannte Weise getötet und anschließend in deren Wohnungen Feuer gelegt zu haben, um diese Tötungen zu verdecken.
So soll er am 11. Juni in der Niemetzstraße in Neukölln eine 87-jährige Frau getötet und anschließend deren Wohnung in Brand gesetzt haben. Nach Eintreffen der Feuerwehr gelang es den Rettungskräften zunächst, die Frau zu reanimieren. Kurze Zeit später verstarb die Seniorin jedoch im Krankenhaus.
Am 8. Juli soll der Arzt dann eine 76-Jährige in deren Wohnung im Michael-Bohnen-Ring in Neukölln getötet haben. Sein Versuch einer anschließenden Brandlegung soll dann allerdings missglückt sein, da das Feuer eigenständig erlosch. Als er dies bemerkte, soll er noch einen Angehörigen der Frau informiert und behauptet haben, dass er vor deren Wohnung stünde und auf sein Klingeln niemand reagiere.
Eine Woche später, am 15. Juli, soll der Beschuldigte eine 94-Jährige in ihrer Wohnung in der Silbersteinstraße in Neukölln getötet und anschließend ein Feuer in ihrer Küche gelegt haben.
Am 24. Juli soll der 39-Jährige eine 72 Jahre alte Seniorin in der Neuen Krugallee im Ortsteil Plänterwald getötet und anschließend ein Feuer in der Wohnung gelegt haben.
Die Ermittlungen der 2. Mordkommission des Landeskriminalamts Berlin und der Staatsanwaltschaft Berlin dauern an.

Polizeimeldung Nr. 1552 vom 25. Juli 2024: Tote Frau nach Wohnungsbrand
Gestern Mittag wurde eine tote Frau nach einem Wohnungsbrand in Plänterwald gefunden. Nach ersten Erkenntnissen soll ein Nachbar den Brand in dem mehrgeschossigen Mehrfamilienhaus in der Straße Neue Krugallee gegen 13.15 Uhr bemerkt und die Einsatzkräfte informiert haben. Die Feuerwehr löschte die Flammen im Erdgeschoss, konnte jedoch die 72-jährige Wohnungsmieterin nur noch tot aus ihrer Wohnung bergen. Die weiteren Ermittlungen zur Brand- und Todesursache dauern an.

Polizeimeldung Nr. 1244 vom 12. Juni 2024: Frau nach Brand in Wohnung verstorben
Gestern Mittag ist bei einem Wohnungsbrand in Neukölln eine Frau verstorben. Nach bisherigen Erkenntnissen bemerkten Anwohnende gegen 12.30 Uhr Flammen in einer Wohnung in der Niemetzstraße und alarmierten daraufhin Rettungskräfte. Die Feuerwehr evakuierte das Wohnhaus und löschte den Brand. Während der Evakuierungsmaßnahmen bargen die Rettungskräfte eine leblose 87-jährige Mieterin und reanimierten diese zunächst erfolgreich. Die Seniorin wurde durch die Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht, in welchem sie kurze Zeit später verstarb. Drei weitere Mieter wurden verletzt und vor Ort ambulant versorgt. Nach Abschluss der Löschmaßnahmen konnten die Anwohnenden in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Braunschweiger Straße zwischen Brusendorfer Straße und Elsterstraße sowie die Niemetzstraße zwischen Böhmische Straße und Saalestraße blieben während des Einsatzes für Fahrzeugverkehr und ÖPNV gesperrt. Die Ermittlungen zum Verdacht der schweren Brandstiftung hat ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes übernommen.

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