Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft
Nr. 1188
In Neukölln ist gestern Abend ein Polizeibeamter von einem 28-jährigen Mann lebensgefährlich am Hals verletzt worden. Den bisherigen Ermittlungen zufolge, welche die 5. Mordkommission im Auftrag der Staatsanwaltschaft übernommen hat, war der Mann kurz vor 22 Uhr auf dem Polizeiabschnitt 55 an der Rollbergstraße erschienen, um dort eine Anzeige aufzugeben. Nachdem er von den Beamten um Geduld gebeten worden war, verließ er das Gebäude, hantierte an einem Polizeifahrzeug und beschädigte es mit einem Messer. Als ein 31-jähriger Polizeikommissar auf die Situation aufmerksam wurde und den Mann kontrollieren wollte, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem 28-Jährigen, in deren Verlauf der Polizist eine erhebliche Stichverletzung am Hals erlitt. Aufgrund der sofortigen notärztlichen Maßnahmen am Ort und einer sich daran anschließenden Notoperation im Krankenhaus befindet sich der anfänglich in Lebensgefahr schwebende Polizist inzwischen in einem stabilen
Zustand. Polizeikräfte nahmen den 28-Jährigen am Ort fest. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen liegen keine gesicherten Erkenntnisse für einen gezielten Messereinsatz des Beschuldigten vor. Da somit jedenfalls derzeit kein dringender Tatverdacht für ein versuchtes Tötungsdelikt besteht, wurde der Mann in Absprache mit der Staatsanwaltschaft nicht einem Ermittlungsgericht vorgeführt, sondern in der vergangenen Nacht gegen 2:15 Uhr entlassen. Die Ermittlungen der 5. Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Berlin dauern an.