Haftbefehle wegen Auto-Brandstiftungen vor der JVA Heidering

  • veröffentlicht am 21.03.2025 14:03 Uhr
  • Polizeibericht

Polizeimeldung vom 21.03.2025

berlinweit

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 0737
Gestern und heute hat ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten zwei sogenannte Überhaftbefehle verkündet. Diese waren entsprechend dem Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts der Beteiligung an Autobränden vor der Justizvollzugsanstalt Heidering erlassen worden und richten sich gegen zwei Männer im Alter von 22 und 27 Jahren, die sich derzeit bereits in Haft befinden. Die Untersuchungshaftbefehle greifen unmittelbar, sobald die derzeit vollstreckten Haftbefehle erledigt sind, sodass der Verbleib der Männer in Haft auch dann noch sichergestellt ist.

Ermittelt wird gegen die beiden Männer wegen Brandstiftung: Auf Weisung des damals in der Justizvollzugsanstalt Heidering inhaftierten 27-Jährigen soll der im Rahmen der weiteren polizeilichen Maßnahmen ermittelte 22-Jährige gemeinsam mit einem weiteren Beschuldigten am Abend des 23. April 2024, gegen 22:18 Uhr insgesamt neun auf dem Mitarbeiterparkplatz der Justizvollzugsanstalt geparkte Fahrzeuge in Brand gesetzt haben, die dadurch teilweise erheblich beschädigt wurden.
Bereits am 3. März 2025 war wegen dieses Tatvorwurfs der Haftraum des 22-Jährigen in der Justizvollzugsanstalt Moabit durchsucht worden. Dabei konnte ein Mobiltelefon gesichert werden, das nun ausgewertet wird.

Der 27-Jährige verbüßt derzeit eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten wegen Betäubungsmittelhandels und der 22-Jährige befindet sich wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln und Cannabis in nicht geringer Menge in Untersuchungshaft. Beide gelten als Angehörige einer in Berlin ansässigen und polizeibekannten Großfamilie.

Zweitmeldung Nr. 2553 vom 12. Dezember 2024: Durchsuchungen und Festnahme wegen des Verdachts von Brandstiftung an Berliner Justizvollzugsanstalten und Rauschgifthandels
Rund 145 Einsatzkräfte vollstreckten heute ab 6 Uhr in Wohnungen in Charlottenburg, Marienfelde, Reinickendorf, Neukölln, Wedding, Schöneberg, Kreuzberg und in einem Haftraum in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering insgesamt 17 Durchsuchungsbeschlüsse an elf Durchsuchungsobjekten sowie einen Haftbefehl.

An den von der Staatsanwaltschaft Berlin geleiteten Maßnahmen waren neben Einsatzkräften der Polizeidirektion 5 (City) und einer Einsatzhundertschaft auch Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamts beteiligt.

Den Maßnahmen gingen umfangreiche Ermittlungen wegen einer Brandstiftungsserie an Berliner Justizvollzugsanstalten voraus.

Zwei 21-Jährige stehen im Verdacht, am Nachmittag des 16. März 2024 gemeinsam versucht zu haben, ein Fahrzeug eines JVA-Bediensteten der JVA Heidering in Brand zu setzen.

Einer der 21-Jährigen steht darüber hinaus im Verdacht, in der Nacht des 11. Juni 2023 fünf Kraftfahrzeuge in der Nähe der JVA des offenen Vollzugs in Berlin-Hakenfelde in Brand gesetzt zu haben.

Der andere 21-Jährige steht im Verdacht, am Abend des 23. April 2024 neun abgestellte Fahrzeuge vor der JVA Heidering in Brand gesetzt zu haben. Den Auftrag für die Brandstiftung soll ein 27-Jähriger erteilt haben, der damals in der JVA Heidering inhaftiert war.

Dieser 21-Jährige steht überdies im Verdacht, in den frühen Morgenstunden des 27. Juni 2024 an einer Brandstiftung an neun Kraftfahrzeugen in der JVA des offenen Vollzugs in Berlin-Hakenfelde beteiligt gewesen zu sein.

Darüber hinaus soll dieser 21-Jährige gemeinsam mit sechs weiteren Beschuldigten im Alter zwischen 20 und 29 Jahren mit dem Rauschgift Kokain gehandelt haben. Dabei sollen die Beschuldigten ein sogenanntes „Kokain-Taxi“-Geschäft betrieben haben. Insgesamt sollen sie zwischen Juli 2024 und Dezember 2024 in 33 Fällen rund 34,5 Gramm Kokain verkauft und damit 3.000 Euro eingenommen haben.

Im Rahmen der Durchsuchungen konnten Brandstiftungsutensilien, rund 380 Gramm kokainsuspekte Substanz, circa 375 Gramm Amphetamine, knapp 6 Kilogramm Marihuana, rund 17.900 Euro Bargeld sowie elektronische Datenträger aufgefunden und beschlagnahmt werden.

Darüber hinaus vollstreckten die Einsatzkräfte gegen den 21-Jährigen, der an dem Rauschgifthandel und der Brandstiftung beteiligt gewesen sein soll, einen Haftbefehl.

Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Beweismittel, wie der Mobiltelefone der Beschuldigten, dauern an.

Erstmeldung Nr. 1951 vom 24. September 2024: Branddelikte an der Justizvollzugsanstalt Heidering – Polizei bittet um Mithilfe
Mit der Veröffentlichung von zwei Fotos bat die Polizei Berlin und die Staatsanwaltschaft Berlin um Mithilfe bei der Aufklärung von zwei Branddelikten an der Justizvollzugsanstalt Heidering im Frühjahr 2024. Von Überwachungskameras der Justizvollzugsanstalt Heidering in der Ernst-Stargardt-Allee in 14979 Großbeeren wurde ein Auto aufgezeichnet, bei dem es mutmaßlich um das Tatfahrzeug handelt. Bei dem Auto soll es sich um einen Wagen der Marke BMW Baureihe 5/ 5 series handeln. Hierzu wird neben der Aufzeichnung des Fahrzeugs aus den Überwachungskameras auch ein Vergleichsbild mitveröffentlicht.

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