Durchsuchungen und Festnahmen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs

  • veröffentlicht am 15.05.2025 12:05 Uhr
  • Polizeibericht

Polizeimeldung vom 15.05.2025

bundesweit

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 1175
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin vollstreckten circa 260 Einsatzkräfte der Polizei Berlin unter Führung des Landeskriminalamts Berlin heute Morgen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetruges fünf Haftbefehle, fünf Durchsuchungsbeschlüsse und elf Vermögensarreste zur Sicherung mutmaßlichen Taterlöse in Höhe von insgesamt circa 1,95 Millionen Euro.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen sollen sich die Beschuldigten im Alter von 25 bis 52 Jahren spätestens ab November 2022 zusammengeschlossen haben, um arbeitsteilig eine Vielzahl von Betrugstaten zum Nachteil insbesondere älterer Personen zu begehen. Bei den Geschädigten soll es sich überwiegend um ehemalige Kundinnen und Kunden einer Verlagsgruppe handeln, die in der Vergangenheit sogenannte Faksimiles, Nachdrucke antiquarischer Bücher, erworben hatten.

Die Beschuldigten sollen sich in wechselnder Besetzung, in einigen Fällen sogar unter Einbindung eines Call-Centers, als Vertreter von Unternehmen ausgegeben haben, die den Verkauf ganzer Bücherkollektionen an Sammlerinnen und Sammler im In- und Ausland vermitteln würden. Für die Abwicklung der vermeintlichen Verkäufe – bei denen Kaufpreise von teilweise bis zu 450.000 Euro veranschlagt wurden – sollen sie dann vorab die Zahlung einer „Provision“, einer „Kaution“ oder einer Gebühr für die „Treuhandabwicklung“ verlangt haben. In einer Vielzahl der Fälle nahmen die Betroffenen sogar Kredite auf, um die geforderten Summen leisten zu können. In einigen Fällen wurden im Namen der Käuferinnen und Käufer ohne deren Wissen betrügerisch Kreditverträge abgeschlossen. In keinem der bisher bekannten Fälle soll tatsächlich die Absicht bestanden haben, einen Verkauf zu vermitteln, sondern es sollten lediglich Vorabzahlungen erlangt werden.

Im Rahmen der Durchsuchungen und Vermögensarrestvollstreckungen in Neukölln, Rudow, Baumschulenweg, Mariendorf und Marienfelde sowie in Falkensee und Teltow konnten Unterlagen, Mobiltelefone und Datenträger beschlagnahmt werden, die nun im Verlauf der weiteren Ermittlungen ausgewertet werden.

Die mutmaßlichen Hauptverantwortlichen der Gruppierung – fünf Männer im Alter 27, 32, 38, 50 und 52 Jahren – wurden aufgrund bereits vorliegender Haftbefehle heute verhaftet. Sie sollen noch heute zur Verkündung der Haftbefehle einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

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