Berlin/Brandenburg
Nr. 0716
300 Einsatzkräfte der Polizei Berlin und der Bundespolizei, darunter auch Spezialeinheiten wie GSG9 und das SEK, durchsuchten heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin an 13 Orten in Berlin und an einem weiteren Ort in Oranienburg wegen des Verdachts des bewaffneten bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Acht Personen im Alter zwischen 23 und 34 Jahren wurden zunächst vorläufig festgenommen.
Ursprung des Ermittlungsverfahrens sind Revierstreitigkeiten zwischen zwei Gruppierungen aus dem Bereich des Betäubungsmittelhandels. Bei den Streitigkeiten wurde ein Gruppenmitglied von einem Mitglied der konkurrierenden Gruppierung, gegen die sich die heutigen Maßnahmen richteten, angeschossen und umgekehrt ein Mitglied dieser Gruppierung beraubt.
Die Beschuldigten sollen in unterschiedlichen Rollen den Ankauf von Kokain und Cannabis und dessen Weiterverkauf auf Straßen in Gesundbrunnen arbeitsteilig koordiniert und organisiert haben.
Durch die seit Beginn des Jahres erfolgten intensiven Ermittlungen konnte die Struktur der Gruppierung ermittelt und Betäubungsmittelbunker lokalisiert werden. Bei den heute erfolgten Durchsuchungen, unter anderem bei den acht beschuldigten Männern, konnten mindestens 75 Kilogramm Marihuana, 150 sogenannte Eppendorf-Gefäße mit Kokain, Bargeld in vierstelliger Höhe und diverse Waffen beschlagnahmt werden. Auch die Mobiltelefone wurde beschlagnahmt und werden nun im Laufe der noch andauernden Ermittlungen ausgewertet.
Hinsichtlich fünf der vorläufig Festgenommenen beabsichtigt die Staatsanwaltschaft Berlin morgen den Erlass von Haftbefehlen zu beantragen.