25 Jahre Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigaretten
- veröffentlicht am 06.09.2024 12:09 Uhr
- Polizeibericht
Gemeinsame Meldung mit der Polizei Berlin und dem Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg
Nr. 1825
Heute vor 25 Jahren wurde in Berlin die erste und bislang auch einzige Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigaretten (GE Zig) einer Landespolizei und Zollbehörde in Deutschland gegründet. Dieses Jubiläum wurde heute mit zahlreichen Gästen in einer Feierstunde gewürdigt.
Anlass für die Gründung im Jahr 1999 waren immer brutaler werdende Auseinandersetzungen im Bereich des illegalen Zigarettenhandels im Osten der Stadt. Einige vietnamesische Gruppierungen hatten den Straßenhandel mit unversteuerten Zigaretten unter Anwendung von massiver Gewalt unter sich aufgeteilt. Auch vor Mord schreckten die damaligen Beteiligten nicht zurück. Aus der Politik wurden die Stimmen lauter, dieser Entwicklung ein schnelles Ende zu setzen. Ein zunächst schwieriges Unterfangen, da die geschmuggelten und unversteuerten Zigaretten ausschließlich in die Zuständigkeit der Zollfahndung fielen, weitere damit im Zusammenhang stehende Delikte wie Mord, Raub und Betrug allerdings eindeutig zum Aufgabenbereich der Polizei Berlin gehörten. Mit der Gründung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten wurden alle Kompetenzen gebündelt, die miteinander zusammenhängenden Ermittlungsverfahren zusammengeführt und so Synergieeffekte geschaffen, die eine effiziente
Strafverfolgung möglich machten.
Die Erfolge dieser Einheit können sich sehen lassen. Die beiden Drahtzieher des illegalen Zigarettenhandels, die das Geschäft im ehemaligen Ostteil der Stadt unter sich aufgeteilt hatten, verbüßen mittlerweile lange Haftstrafen. Ihre Verteilerstruktur wurde größtenteils zerschlagen. Die damit einhergehenden weiteren Delikte sind spürbar zurückgegangen.
Seit fünf Jahren hat sich der Fokus der GE Zig daher verändert und liegt jetzt vor allem auf Ermittlungen im Umfeld von Shisha-Bars. Zum Teil wird auch hier unversteuerter, in diesen Fällen zumeist Wasserpfeifentabak – oft aus Osteuropa oder arabischen Ländern – eingeschmuggelt oder gleich selbst vor Ort, teils unter fragwürdigen hygienischen Umständen, hergestellt.
- 577 erwirkte Haftbefehle
- Sicherstellung von rund 85 Millionen Stück Zigaretten (weitere 300 Millionen Stück Zigaretten ermittelt)
- über 100 Verbundeinsätze in Shisha-Lokalen und -Shops unter Beteiligung der GE Zig
- Sicherstellung von rund 100.000 Kilogramm Wasserpfeifentabak (weitere 140.000 Kilogramm ermittelt)